NEUERSCHEINUNG |
„Gelsenkirchens verschwundene Tierparks“ |
Ein Ückendorfer Braunbär, Hirsche im Stadtgarten – und der alte Zoo am Junkerweg |
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Preis: 5,00 EUR Mitglieder des Heimatbund Gelsenkirchen erhalten jede Neuerscheinung kostenlos. |
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Schon lange vor Gründung des Ruhr-Zoos gab es eine ganze Reihe von Tierparks und öffentlichen Tiergehegen in Gelsenkirchen - von Zoopionieren im Kaiserreich, Hirschen im Stadtgarten, einem besonderen Ückendorfer Braunbär bis zum Vereinstiergarten in der Neustadt. Ein thematischer Ausflug in die spannende Vielfalt der immer noch stark unterschätzten Zoostadt Gelsenkirchen. |
Spurlos verschwunden? |
Wir wollen uns in dieser Veröffentlichung auf eine kleine Reise zurück in jene Zeit begeben, als er durch seinen Zwinger im heutigen Von-Wedelstaedt-Park trottete. Eine Zeit, da Hirsche im Stadtgarten lebten und es noch einen kleinen, mit viel Liebe und Idealismus aufgebauten Tierpark am Junkerweg direkt neben Haus Leithe gab. |
Vergessene Zoopioniere in der Altstadt |
Die Gelsenkirchener Zoogeschichte begann bereits im Jahr 1887 mit der Eröffnung des Tiergartens in der Marktstraße, der heutigen Von-Oven-Straße. Die Gaststätte beherbergte im langgezogenen Garten hinter dem Haus ein pittoreskes, reich belebtes tierisches Wunderland. |
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Bild vergrößern. Der „Thiergarten“ in der Von-Oven-Straße. Ansichtskarte gelaufen 1899. [Sammlung Volker Bruckmann] |
Ein besonderer Braunbär in Ückendorf |
Der Von-Wedelstaedt-Park ist heute eine ruhige, schöne Grünanlage tief im Süden der Stadt. Hohe, alte Bäume, geschwungene Wege, große Rasenflächen und Gebüsche prägen den Park. Ein ganz gewöhnlicher, für das Ruhrgebiet typischer Stadtgarten, könnte man also meinen. Spurlos verschwunden aber ist das, was der Grünanlage eine stadtweite Bekanntheit einbrachte. Denn untrennbar verbunden war der Südpark über Jahrzehnte mit seiner größten Attraktion – dem Braunbären „Philipp“. |
Hirsche, Palmen und eine Vogelspinne im Stadtgarten |
Der Stadtgarten Gelsenkirchen – diese zentral gelegene grüne Lunge direkt westlich des alten Stadtkerns rund um die beiden Altstadtkirchen – hat seine eigene kleine Geschichte der Tierhaltung. Am noch heute erhaltenen Teich befand sich ab mindestens Mitte der 1920er Jahre ein Hirschgehege. In den unruhigen, wirtschaftlich schwierigen Jahren scheinen es die Hirsche in der Altstadt einer gewissen städtischen Prominenz gebracht zu haben.
Etwa dort, wo inzwischen die beiden Maritim-Türme (Hotel und Wohnhochhaus) stehen, befanden sich damals mehrere Gewächshäuser und Anzuchtbeete. Im Herbst 1930 sorgte in den Gewächshäusern eine Vogelspinne für großes Aufsehen. Sie war beim Auspacken einer Bananenlieferung entdeckt und in einem Glaskasten ausgestellt worden. Erwartungsgemäß strömten die Menschen zahlreich in den Stadtgarten, um den spektakulären blinden Passagier aus den Tropen zu bestaunen. |
Der Tiergarten am Junkerweg |
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in der Neustadt, dem dichtbesiedelten und kleinsten Stadtteil Gelsenkirchens, einen „Kleintierzoo“ mit Aquarien und Terrarien. |