Burkhard Nowak
Mythos Mechtenberg
Vermutete germanische Kultstätte
Ausflugsberg / Naturdenkmal

Mai 2024

Der Mechtenberg, Teils im Essener und teils im Gelsenkirchener Stadtgebiet, nahe der Grenze zu Wattenscheid, ist eine der höchsten natürlichen Erhebungen in der Emscherzone. Der Weg zum Gipfel wird mit einer fast atemberaubenden Aussicht auf die umliegenden Städte belohnt. Dieser Ort eines vermuteten germanischen frühgeschichtlichen Heiligtums und der neuzeitlichen Würdigung durch die Errichtung eines Bismarckturms lässt Gedanken über die Geschichte dieser Region aufkommen.

Der Mechtenberg war schon vor Jahrzehnten Ausflugsberg: Drachensteigen und Rodeln, Spaziergänge und ein ‚Kiosk‘ luden zum Verweilen ein. Die IBA (Internationale Bauausstellung Emscherpark) brachte eine massive Renaturierung – und eine Wende: Heute sind der Landschaftspark Mechtenberg und das Naturschutzgebiet Mechtenberg mit ihren zahlreichen Rad- und Wanderwegen sehr beliebt.

Der Mechtenberg und der an seinem Fuße liegende ehemalige Rittersitz Haus Achternberg stellen mit ihrer ‚Grenzlage‘ zwischen dem Rheinland und Westfalen ein Musterbeispiel für stadtübergreifende Betrachtungen zur Geschichte unserer gesamten Region, eben der des Ruhrgebiets.

Emschermergel und Lössböden machten dies zu einem fruchtbaren Gebiet und sorgten für eine florierende Landwirtschaft. Ganze Bauernschaften prägten in den vergangenen Jahrhunderten die Geschichte der Umgebung. Auszüge aus der Chronik der einzelnen Höfe rund um den Berg machen deutlich, dass die Geschichte der teils heute noch aktiven landwirtschaftlichen Betriebe weit in die Vergangenheit zurück reicht, meist bis ins Mittelalter.

Die Abtei Werden und das Essener Frauenstift spielten damals als Lehnsherren eine große Rolle und waren historisch für die Entwicklung weiter Teile dieser Gegend und sogar des gesamten Ruhrgebietes ausschlaggebend. In einem Exkurs über das Lehenswesen in Deutschland erklärt der Autor die mittelalterliche Gesellschaftsform des Feudalismus.

Als Kultort gilt der Berg spätestens seit der Jungsteinzeit. Funde bezeugen auch eine Besiedelung zu dieser Zeit. Kriegerische Auseinandersetzungen zwischen germanischen Stämmen und dem römischen Weltreich fanden hier statt sowie später die Sachsenkriege.

Um den Mechtenberg ranken sich einige Mythen und Sagen. Als mutmaßliche germanische Kultstätte spielte der Mechtenberg eine herausragende Rolle. Die erbitterten Kriege zwischen Sachsen und Franken spiegeln ein Bild von Glaube und Religion wieder. Heidnische Glauben, Mythen und Gebräuche waren in der Bevölkerung tief verwurzelt.

1900 wurde auf dem Mechtenberg ein Turm zu Ehren des früheren Reichskanzlers Otto von Bismarck errichtet. In einem Exkurs über Bismarck als Architekt der deutschen Einheit und der Reichsgründung und der Beendigung der Vielstaaterei setzt der Autor setzt die weitverbreitete Bismarckverehrung in Kontext.

Die geologischen und klimatischen Bedingungen zur Entstehung der westfälischen Bucht und damit auch des Mechtenberg werden erklärt ebenso wie die Ausbildung und Entstehung der Kohlenflöze im Ruhrrevier. Es folgt ein kleiner Ausflug in die Bergbaugeschichte der Gegend, wobei diverse technischen und bergrechtlichen Begriffe durch Anmerkungen und Erläuterungen allgemein verständlich gemacht werden. Die Grubenfelder der Zechen Bonifacius und Dahlbusch finden besondere Beachtung.

Inhaltsverzeichnis

  • 1. Vorwort
  • 2. Der Berg
  • 3. Stammes- und Siedlungsgeschichte in unserer Region
    in der Jungsteinzeit, Antike und den Konflikten zwischen Franken und Sachsen
  • 4. Mythen, Sagen und die Bismarcksäule
  • 5. Exkurs: Otto von Bismarck
  • 6. Geologie des Mechtenberg
  • 7. Ein kleiner Ausflug in die Bergbaugeschichte
    • 1. Jede Menge Kohle
    • 2. Grubenfelder, Bergrecht, Bergfreiheit
    • 3. Grubenfelder der Ver. Bonifacius
    • 4. Grubenfelder Dahlbusch
  • 8. Exkurs: Das Lehenswesen in Deutschland
  • 9. Abtei Werden und Frauenstift Essen
  • 10. Landwirtschaft und Bauernhöfe am Fuße des Mechtenberg
    • 1. Mechtenberghof
    • 2. Dieckmannshof / Portendieck in Schonnebeck
    • 3. Bartlingshof
    • 4. Schulte Grimberg
    • 5. Düllmannshof
    • 6. Brandhoff
    • 7. Schulte Brüning
  • 11. Schlussbemerkungen

Informativ, unterhaltsam und kostengünstig

Detailliert, kenntnisreich und reichlich bebildert, präsentiert das Heft – das Ergebnis akribischer Recherchen – Lokalhistorie in gut lesbarer Form zu einem leicht erschwinglichen Preis.

Erhältlich ist das Heft für nur 5 Euro vom Heimatbund direkt, oder von unseren Verkaufsstellen oder durch Bestellung auf Rechnung. Mitglieder erhalten jedes neue Heft kostenlos.