NEWSLETTER 2022 / 13

Die erste Eisenbahn durch das heutige Ruhrgebiet wird eröffnet

Ein wahrhaft „bahnbrechendes“ Ereignis vor 175 Jahren

Am 15. Mai 1847 läutete der erste Zug ein neues Zeitalter ein.

Am Samstag, 15. Mai 1847, hielt der erste Zug an der neuen Haltestelle Gelsenkirchen, als die Köln-Mindener Eisenbahn die erste Bahnlinie durch das heutige Ruhrgebiet von Duisburg nach Hamm eröffnete.

Eine Lokomotive Namens „Rhein“ zog den Zug mit 6 grünen Wagen. Amtmann Kämper aus Wattenscheid eröffnete die Haltestelle unweit des kleinen Dörfchens Gelsenkirchen. An einem so unbedeutenden Ort sollte kein Bahnhof entstehen. Nur auf Drängen der Lokalpolitik wurde eine Haltestelle genehmigt. Die Baukosten musste sogar der Gemeinderat aufbringen.

Mit diesem bescheidenen Anfang begann für Gelsenkirchen die rasante Entwicklung vom Ackerdorf zur industriellen Großstadt.

Die 500 Seelen-Gemeinde Gelsenkirchen gehörte damals zu Wattenscheid, dessen Amtsbezirk sich von der Ruhr bis zur Emscher – von Königssteele (heute E-Steele) bis zur Braubauerschaft (heute GE-Bismarck) erstreckte. Amtmann Kämper beharrte darauf, die Haltestelle müsse Wattenscheid heißen – allerdings ohne Erfolg.

Das erste Empfangsgebäude war ein kleiner Fachwerkbau. Ein massives Stationsgebäude wurde erst am Freitag, 1. April 1859 in Betrieb genommen. Um den stetig zunehmenden Anforderungen der rasant wachsenden Industriestadt Herr zu werden, wurde der Bahnhof durch Anbauten immer wieder erweitert.

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Um den stetig zunehmenden Anforderungen der rasant wachsenden Industriestadt Herr zu werden, wurde der Bahnhof durch Anbauten immer wieder erweitert.

Mit der Eröffnung eines stattlichen Bahnhofsgebäudes am 29. September 1904 bekam Gelsenkirchen endlich einen Hauptbahnhof passend zu ihrem Status als Großstadt. Es war einer der schönsten Bahnhöfe von ganz Deutschland, ein majestätischer Bau mit Portal im Kathedral-Stil.

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Gelsenkirchen Hauptbahnhof um 1910

Das prächtige Jugendstil-Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs Gelsenkirchen, eröffnet am 29. September 1904, zählte als einer der schönsten Bahnhöfe Deutschlands.
[Ansichtskarte, Sammlung Volker Bruckmann]

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Das edle Speisesaal der I. und II. Klasse im Bahnhof von 1904.
[Ansichtskarte, Sammlung Volker Bruckmann]

Das Wirtschaftswunder ließ den Bahnhof wie ein Phönix aus den Kriegszerstörungen in neuer Pracht erscheinen. Sogar mit einem luxuriösen Kino konnte er protzen. Das „Bali“ war ein Tempel behaglicher Unterhaltung mit noblen Logen und rotlivrierten Pagen.

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Zeugnis des Wirtschaftswunders:
Das wunderschöne Mosaikfenster von 1950 zeigt die „5 Säulen“ der Gelsenkirchener Industrie: Chemie, Glas, Kohle, Stahl+Eisen und Bekleidung.

Damals grüßte es Reisende bei der Ankunft in der Bahnhofshalle. Heute schmückt es den Anfang zur Bahnhofsstraße als Erinnerung an den Glanz vergangener Tage.

[Foto: Dieter Grundmann]

Nach 78 Jahren fiel der schöne, alte Bahnhof 1982 der modernen Stadtplanung zum Opfer. Er wurde von vielen Bürger*innen nachgetrauert. Das wunderschöne Buntglasfenster konnte vor dem Abrisshammer gerettet werden und schmückt bis heute noch das ehemalige Boeckerhaus als Erinnerung an den Glanz vergangener Tage. Einzelne Baufragmente wurden in das neue Bahnhofsgebäude integriert.

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Zeichen preußischer Macht:
Das Wappen der Königlich Preußische Eisenbahnverwaltung dominierte die Hauptgiebel des Bahnhofsgebäudes oberhalb des großen Fensterbogens: der königlich-preußische Adler mit Königskrone, Zepter und Reichsapfel. Sein Brustschild trägt das Monogramm des ersten Königs, Friedrich I.: „FR“ für Fredericus Rex.

Ein Relikt vom alten Bahnhofsgebäude aus 1904, schmückt das Wappen den Südeingang des heutigen Hauptbahnhofs.

[Foto: Philip Ralph]

Hefte zum Thema

Eine ausführliche Dokumentation
über die Eisenbahn-Geschichte
in Gelsenkirchen ist in Vorbereitung
und soll im Laufe dieses Jahres
erscheinen.

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