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In dieser Woche gedenken wir all derer, die bei der Ausübung ihres Berufes als Bergmann ihr Leben ließen. In einem Gastbeitrag erinnert Reinhold Adam an die Opfer des Grubenunglücks auf Zeche Nordstern in der Nacht des 13. Oktober vor 85 Jahren.

Unter der Schirmherrschaft des Bezirksbürgermeisters und mit Beteiligung des Bergwerksorchesters Consolidation findet eine Gedenkfeier am Freitag statt.

Mit herzlichen Grüßen

HEIMATBUND GELSENKIRCHEN e.V.
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NEWSLETTER 2022 / 22

GEDENKFEIER

„Nordsterner“ gedenken der vor 85 Jahren verunglückten Bergleute

Freitag, 14. Oktober
14:00 Uhr

Gedenkfeier 2017

Das Foto zeigt die Gedenkveranstaltung von 2017, wie sie auch am Freitag, 14.Oktober durchgeführt wird.

[Foto: Geschichtsforum Nordsternpark / Reinhold Adam]
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Gastbeitrag von Reinhold Adam

Sprecher des Geschichtsforums Nordsternpark

In der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober 1937 war es auf dem Bergwerk Nordstern in Gelsenkirchen-Horst zu einem folgen-schweren Grubenunglück gekommen, wobei sieben Männer bei einer Schlagwetterexplosion unter Tage ihr Leben ließen.

Schlagwetterexplosion in 700 m Teufe

Ursache war nach alten Akten das Auswechseln einer Glühlampe an einer behelfsmäßig eingerichteten elektrischen Beleuchtung gewesen, die unter Spannung stand. Dabei entstand ein Funke, der das in der Grubenluft befindliche Methangasgemisch zur Explosion brachte.

Die sieben anwesenden Grubenhandwerker waren auf der Stelle tot. Durch vorhandene Gesteinstaubsperren wurde die weitere Ausdehnung der Explosion verhindert. Dennoch erlitten ein Steiger und ein Hauer auf der Grundstrecke ebenfalls Verbrennungen, die im Bergmannsheil Buer behandelt wurden.

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Gedenktafel
Die verunglückten Bergleute von Nordstern der Unglücke von 1937 und 1955 sind hier aufgeführt und wir werden uns immer an ihnen erinnern.
Glückauf !!

[Foto: Geschichtsforum Nordsternpark / Reinhold Adam]
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Ein Toter war erst seit drei Wochen Vater

Es handelte sich bei den tödlich verletzten um Adolf Schemmering, Gustav Sonders, Paul Grunzlak, Friedrich Torwesten, Hermann Waterwiese, Heinrich Punzet und Gustav Naujoks, der erst drei Wochen vorher Vater geworden war. „Bei ihm als jungen Vater zeigte sich ganz besonders die menschliche Tragödie dieses Grubenunglücks“, so der Initiator der Veranstaltung Reinhold Adam und Sprecher des Geschichtsforum Nordsternpark.

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Reinhold Adam
Das Foto von Heinz Schwiderski zeigt den Initiator der Gedenkveranstaltung nach der Ehrung von 2017

[Foto: Geschichtsforum Nordsternpark / Heinz Schwiderski]
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Hoher Besuch und große Anteilnahme

Hohen Besuch bekamen die Verletzte im Bergmannsheil vom Herzog von Windsor, der sich gerade als Staatsgast auf Tour durch Deutschland befand. Der Besuch des ehemaligen Königs des britischen Weltreichs wurde vom NS-Regime zu Propagandazwecken instrumentalisiert. Wie die Presse damals berichtete, verweilte das Herzogspaar „auch längerer Zeit bei den auf der Zeche Nordstern verletzten Knappen“.

Wie Reinhold Adam durch alte Zeitungsberichte erfahren hat, fand die Trauerfeier unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt und die Presse berichtete damals von einem Trauerzug, wie sie die Emscher Gemeinde noch nie gesehen hat.

Dazu ist zu sagen, fügte Adam hinzu, dass die Nazis das Unglück zu Propagandazwecken ausnutzten und die Horster Zeitung berichtete damals über „Trommelwirbel auf den Zechenplatz, schwarzumflorte Fahnen, Abordnungen der Parteigruppierungen und Ansprachen vom Bergwerkschef und Gauleiter.“

Bergassessor Heinrich Brandhoff sprach dann in seiner Ansprache: „das viele fallen müssen, damit das Ganze leben kann.“ Die Sprache jener Tage war voller Propaganda. So sagte Gauleiter und Reichsstatthalter Dr. Meyer „Ihr habt in vorderster Front da unten in der Grube für die Freiheit Deutschlands gekämpft“.

Propaganda schmerzte viele Angehörige lange Zeit

Tausende Menschen wohnten den Trauerfeierlichkeiten bei, die live vom Reichssender Köln übertragen wurden. Sie säumten anschließend die Straßen als sich der Trauerzug unter einem Meer von Fahnen zum Horster Südfriedhof bewegte. 200 Kränze wurden laut Berichten den Särgen voraus getragen.

Die Propaganda schmerzte viele Angehörige lange Zeit: „Die Kumpel waren nämlich alles andere, nur keine Nazis“, so Adam. „Tausende Horster wohnten der Trauerfeier und Beisetzung bei und drückten ihre tiefe Anteilnahme aus.“

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Ehrenmal:
Am Knappen, der sich in ehrfurchtsvoller Haltung vor den mittlerweile eingeebneten Gräbern der verunglückten Bergleute von 1937 und 1955 verneigt, findet am 14.10. die Kranz Niederlegung statt.

[Foto: Geschichtsforum Nordsternpark / Reinhold Adam]
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Ehrenmal für die verunglückten Bergleute

Die Unglücksopfer wurden in einem gemeinsamen Grab im Beisein von Geistlichen beider großen Konfessionen auf dem Horster Friedhof beigesetzt. Die Gräber wurden zwischenzeitlich eingeebnet, eine Gedenktafel erinnert an die verunglückten.

Dort steht heute das Ehrenmal für die verunglückten Bergleute der Grubenunglücke von 1937 und 1955 auf der Horster Zeche, wo vierzehn Bergleute ihr Leben ließen.

Am kommenden Freitag, 14. Oktober ...

Am Freitag, den 14. Oktober 2022, um 14.00 Uhr, treffen sich die „Nordsterner“ um Reinhold Adam vom Geschichtsforum Nordsternpark unter Beteiligung des Freundeskreis Nordstern, mit den verbliebenen Freunden – Ernst-Peter Bechtloff und Dieter Rogosch – vor dem Haupttor des Friedhofes Horst Süd, am Schleusengraben, in 45899 Gelsenkirchen-Horst, um den Verunglückten am Ehrenmal des knienden Knappen mit einer Kranzniederlegung zu gedenken.

... Gedenkfeier zum 85. Jahrestag

Zum 85. Jahrestag des Grubenunglücks von 1937 wollen die Horster Ex-Bergleute in Anwesenheit der Geistlichkeit auch wieder alle Bergleute würdigen und mit einbeziehen, die bei der Ausübung ihres Berufes ihr Leben ließen. Die Schirmherrschaft hat Bezirksbürgermeister Joachim Gill übernommen und das Bergwerksorchester Consol wird die Veranstaltung einen würdigen Rahmen geben.

„Die Worte, wir werden euch nie vergessen,
sind für uns Bergleute keine leere Worthülse,
sondern eine Verpflichtung.“

Reinhold Adam

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Glückauf, Glückauf,
Gänsehaut pur durch das Bergwerksorchester Consol, der die Veranstaltung wieder einen würdigen Rahmen gibt

[Foto: Geschichtsforum Nordsternpark / Reinhold Adam]
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Gedenkfeier zum 85. Jahrestag des Grubenunglücks auf Zeche Nordstern 1937

Gedenken aller Bergleute, die bei der Ausübung ihres Berufes ihr Leben ließen, in Anwesenheit der Geistlichkeit.

Freitag, den 14. Oktober 2022, um 14.00 Uhr

Treffpunkt: Haupttor des Friedhofes Horst Süd, am Schleusengraben, in 45899 Gelsenkirchen-Horst

Haltestelle: Kranefeldstraße
Schnellbus SB36 GE-Hbf – Horst – Gladbeck – BOT-Kirchhellen
Bus 383 Horst – Nordsternpark – Heßler – GE-Hbf

Musikalische Begleitung: Bergwerksorchester Consolidation

Schirmherr: Bezirksbürgermeister Joachim Gill

Eine Veranstaltung des Geschichtsforum Nordsternpark unter Beteiligung des Freundeskreis Nordstern e.V.

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