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NEWSLETTER 2022 / 16

DER HEIMATBUND EMPFIEHLT:

Abriss oder Erhalt der Kirche „Heilige Familie“?

Offene Diskussionsrunde

Am kommenden Montag, 25.07. um 18 Uhr

Sehr geehrte Frau Musterperson,

Die Kirche „Heilige Familie“ in Gelsenkirchen-Bulmke soll abgerissen und durch eine Turnhalle ersetzt werden. In der Bevölkerung vor Ort wächst Protest.

Akteure aus dem Stadtteil rufen zu einem offenen Diskussionsabend am kommenden Montag auf. Der Heimatbund wurde gebeten, die Information weiterzugeben.

Mit herzlichen Grüßen

HEIMATBUND GELSENKIRCHEN e.V.
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Über 120 Jahre Kirchengeschichte beendet

Die Kirchengemeinde hat sich am Sonntag, 12. Juni bei einem letzten Gottesdienst und Prozession von ihrem Gotteshaus verabschiedet. Somit endete die über 120jährige Kirchengeschichte.

Die Kirche „Heilige Familie“ in Gelsenkirchen-Bulmke soll nun abgerissen und durch eine Turnhalle ersetzt werden.

Stadt will möglichst zügig entscheiden

Die Stadt will die Kirche abreißen um eine neue Turnhalle zu bauen. Der Bedarf für die Oberschüler ist dringend, weil die Ricarda-Huch- und Gauß-Gymnasien müssen beide die Turnhalle am Wildenbruchplatz mit dem Berufskolleg teilen. Das aber nur theoretisch, denn diese dient derzeit als Flüchtlingsheim!

Deshalb will die Stadt das Grundstück von der Kirche möglichst zügig übernehmen. Der Ausschuss für Bau und Liegenschaften gab schon im Januar den Auftrag, den Kauf zu verhandeln

„eklatanten Fehler“

Die FBI (Freie Bürger Initiative) warnt vor einen „eklatanten Fehler“. Für Manfred Kosubek (FBI) ist das Gotteshaus eine „baulich eine Augenweide“. Er fordert, die Kirche als „bauliches Symbol des Friedens und der Ruhe“ zu erhalten und eine neue soziale Nutzung zu finden.

Wünsche der Menschen vor Ort einbinden

Die SPD fordert zumindest, die Menschen vor Ort in die Diskussionen über die Zukunft des Standorts zu beteiligen und deren Wünsche in das Vorhaben einzubinden.

Die Idee, einige Fenster oder die Uhr der Kirche als markante Erinnerungsstücke in einen Hallen-Neubau zu integrieren, hat der Runde Tisch Bulmke schon angesprochen.

Für Anna-Lena Karl (SPD), Stadtverordnete für Bulmke-Süd, überwiegen die Bedürfnisse der Schüler: „Es wird für Kinder und die Zukunft im Stadtteil gebaut. Und es entsteht wirklich etwas Neues.“ Die Kommunikation im Stadtteil müsse verbessert werden, sagt sie. Man müsse besser erklären, was passieren soll und warum.

Offene Gesprächsrunde am Montag

Das nächste Treffen über einen möglichen Erhalt des Kirchengebäudes findet am Montag 25. Juli um 18 Uhr direkt in der Kirche statt (Zutritt über den Eingang Hohenzollernstraße).

Probst Markus Pottbäcker wird erwartet, um die katholische Kirche als Eigentümerin zu vertreten. Die Stadtverwaltung entsendet zu einem späteren Termin einen Vertreter. Manfred Kosubek (Freie Bürger Initiative) will über den aktuellen Stand informieren

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Die Kirche Heilige Familie in Gelsenkirchen-Bulmke
[Bildrechte: Michael Westphal CC-by-sa 3.0]

Baulich einzigartig

Die Heilige Familie ist zwar nicht denkmalgeschützt, aber dennoch baulich einzigartig.

Der heutige Bau als neugotische Basilika geht auf die Jahre 1908/1909 und die Arbeit von Josef Franke – dem weithin bekannten Architekten der Heilig-Kreuz-Kirche (Ückendorf) – zurück.

Im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört, wurde sie 1953 neu aufgebaut. Nach der Instandsetzung der Außenfassade kam es 1972 zu einem ganz besonderen „Eingriff“: Auch um Heizkosten zu sparen, wurde der Innenraum um rund 40 Prozent verkleinert und – als Kirche in der Kirche – völlig neugestaltet.

Der Kirchturm wurde 1989 renoviert. Die Seitenschiffe erhielten neue Fenster. Zuletzt wurde 1993 die Werktagskapelle umgebaut und erhielt den Namen „Barbara-Kapelle“.

Hintergrund-Informationen finden Sie hier

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Die Historische Sammlung des Heimatbundes im Volkshaus Rotthausen bewahrt die Stadtgeschichte und steht Interessierten für ihre Forschungen zur Verfügung.

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