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Einträge in der Denkmalliste
Haus Leithe am Junkerweg in Gelsenkirchen:
Stammsitz der Ritter von Leithe
– ab 1366 belegt
Das älteste und auch wohl bedeutendste
profane Baudenkmal
in Alt-Gelsenkirchen*.
* Alt-Gelsenkirchen =
die Stadt Gelsenkirchen vor dem Zusammenschluss mit Buer und Horst.
Dies entspricht in etwa dem heutigen Stadtgebiet südlich des Kanals.
Geschichte des Rittersitzes
Die historischen Rollen der Großbauerschaft Leithe
und von Haus Leithe
Die Geschichte Leithes geht weit in die Vergangenheit zurück – bis in die Zeit Karls des Großen.
Der Herrensitz hatte seinen Ursprung vermutlich in einer sächsischen Grenzfestung im 8. Jahrhundert. Absolute Sicherheit gibt es aber nicht.
Die Leither Gegend stand von jeher unter dem Zeichen von Konflikten, zwischen Sachsen und Franken, die für lange Zeit auch kriegerisch ausgetragen wurden,
später zwischen Rheinland und Westfalen allgemein und speziell zwischen dem Stift Essen und der Grafschaft Mark.
Leithe liegt in einem ‚Dreiländereck‘: Wo heute gleich drei Regierungsbezirken (Münster, Düsseldorf und Arnsberg) und drei Städten (Gelsenkirchen, Essen und Bochum)
zusammentreffen, war schon zu Urzeiten ein Grenzbereich. Der Leither Bach und der Schwarzbach (früher auch Schwarzer Mühlenbach genannt)
markieren seit vielen Jahrhunderten eine Trennlinie zwischen Herrschaftsgebieten.
Schon im 10. Jahrhundert wurde der Leither Bach als Grenze bestimmt.
1815 wurde er als Grenze zwischen Rheinland und Westfalen festgelegt und trennt bis heute ‚Rheinisch‘ Leithe von ‚Westfälisch‘ Leithe (in Essen bzw. Wattenscheid).
[Quelle: Landesarchiv NRW, W051_Karten A-7753]
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Haus Leithe mit Gräften und Wassermühle
auf einer Spezialkarte der nördlichen Landstriche
des Amtes Bochum, 1793
Die klassische Wasserburg Haus Leithe
Als Stammsitz der Ritter von Leithe im 13./14. Jahrhundert errichtet, ist die Wasserburg heute das, was man als eine klassische ‚Ritterburg‘ bezeichnen kann:
Herrenhaus, Wassergraben und Toreinfahrt mit Zinnen und einem, wenn ach stark verwitterten, Wappen über dem Rundbogen.
Seine Blütezeit hatte der Rittersitz Leithe im 14. Jahrhundert.
Das Haupthaus wurde in der jetzigen Form 1565 errichtet, der Torbogen wurde 1753 fertig gestellt und 1860 mit einer Zinnenkrone aufgestockt.
[Foto: Stadtarchiv Gelsenkirchen, Fotosammlung]
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Die Wasserburg Haus Leithe, ein ‚klassischer Rittersitz‘
Die Heribert-Kapelle
Ausdrücklich belegt ist die Wasserburg erst 1365/66, als eine Hauskapelle auf der ‚Garteninsel‘ des Rittersitzes errichtete wurde,
umflossen vom System der Gräfte rund um Haus Leithe und dessen Mühle. Reste der Kapelle sind heute noch untertägig erhalten und als Bodendenkmal geschutzt.
[Quelle: Wattenscheider Zeitung, 18.02.1925]
Bild in Originalgröße
Zeichnung der Kapelle vom Haus Leithe
im 17. Jahrhundert
Die Bokermühle
Angrenzend an Haus Leithe wurde, wohl schon im 13. Jahrhundert, eine Öl- und Getreidemühle angelegt.
Sie war für die umliegenden Bauerschaften die Bannmühle, auf der das Korn gemahlen werden musste.
Durch bergbauliche Einwirkungen im 19./20. Jahrhundert versiegte das Wasser und damit auch die Antriebskraft für die Wassermühle, die letztlich 1929 abgerissen wurde.
[Foto: Stadtarchiv Gelsenkirchen, Fotosammlung]
Bild in Originalgröße
Die Bokermühle in den 1920er Jahren
Das Heft zum Thema
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„Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit“,
Heft 33
Burkhard Nowak und Karlheinz Rabas
HAUS LEITHE
Die Geschichte einer ‚Ritterburg‘ und ihrer Umgebung
September 2022
Zum Preis von nur 5 Euro ist das Heft vom Heimatbund direkt oder von unseren Bezugsquellen erhältlich.
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