Die gleichzeitig erscheinenden Hefte präsentieren umfangreiche Forschungsergebnisse zu den deutschlandweit aktiven Bildhauern Wilhelm Burg senior und junior. |
Wilhelm Burg senior (1877-1942) |
Wer in Gelsenkirchen Interesse an Sakralkunst hat, weiß vermutlich, dass gerade hier zahlreiche Künstler im Sakralbereich dauerhaft oder zeitweise tätig waren und auch überregional bekannt wurden. Doch dass in einer Werkstatt in Bulmke gleich zwei wichtige Sakral-Bildhauerfamilien in einem Hause tätig waren, war bisher kaum bekannt. In den beiden neuen Heften geht es darum, Leben und Werk von zwei fast vergessenen Sakralkünstlern in Gelsenkirchen zu präsentieren: vom Vater Wilhelm Burg senior, der in Bulmke eine große Kunstschreinerei und Bildhauerwerkstatt gegründet hatte, und von seinem Sohn Wilhelm Burg junior, der als Bildhauer später alleine arbeitete. |
Burg war einerseits Spezialist für Kirchenausstattung, andererseits auch Generalist bei der Bearbeitung unterschiedlicher Werkstoffe, bei der Arbeit in unterschiedlichen Techniken und in unterschiedlichen Stilrichtungen. Als ein so vielseitiger Handwerksbetrieb sollte die Fa. Burg auch überregional bekannt werden: Schon 1909 bei der Gesamtausstattung für einer Kirche in Torgau präsentierte man sich als „Atelier für kirchliche Kunst, Altarbauanstalt, Bildhauerei in Holz und Stein“ und Möbeltischlerei. |
Wilhelm Burg junior (1904-1965) |
Wilhelm Burg jun. arbeitete zusammen mit dem bekannten Glasfenster- und Mosaikkünstler Walther Klocke, der in vielen Kirchen in Gelsenkirchen und außerhalb zahlreiche Kirchenfenster gestaltete und komplette Kirchenrenovierungen leitete. Burg schloss sich Klocke an, der 1939 eine kleine Künstlersiedlung gegründet hatte. Im Besitz der Familie Burg sind neben Dokumenten auch interessante Fotos erhalten: vom Wohnhaus, vom Betrieb des Vaters, von der großen Familie des Vaters, von den Werken des Sohnes in den 1930er Jahren und den Werkstatt-Standorten in Gelsenkirchen. |
Bei der schwierigen Suche nach den Werken in ganz Deutschland und auch im Ausland haben viele engagierte Helfer mitgewirkt. |
Die beiden Hefte bilden eine Einheit: Aus Platzgründen ist die Auflistung aller Werke von Vater und Sohn an das Ende des zweiten Heftes gesetzt worden. |