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Denkmalschutz
> Bahnhof Gelsenkirchen-Wattenscheid > Geschichte > Denkmalschutz-Antrag
Volker Bruckmann Unten finden Sie den heutigen Antrag des Heimatbundes auf Unterschutzstellung des historischen Gebäudes des Personenbahnhofs Gelsenkirchen-Wattenscheid, mit dem wir hoffen, den drohenden Abriss verhindern zu können. Antrag an die Stadt Gelsenkirchen
Unterschutzstellung des historischen Personenbahnhofsgebäudes Gelsenkirchen-WattenscheidHiermit beantragen wir die Unterschutzstellung des ca. 1867 erbauten historischen Personenbahnhofsgebäudes Gelsenkirchen-Wattenscheid, Am Bahnhof 2 in Gelsenkirchen-Ückendorf. Historischer HintergrundAlle Details zur Historie des Gebäudes und des ihn umgebenden Personen- und Güterbahnhofs entnehmen Sie bitte dem beigefügten Ausschnitt aus einer Fachzeitschrift. Hier ist zu ergänzen, dass zuletzt die Güterstrecke im Jahr 2009 stillgelegt wurde und seitdem hier kein Bahnverkehr mehr stattfindet. Nach Durchsicht der städtischen Adressbücher konnten wir eine gastronomische Nutzung bis mindestens 1961 nachweisen, bis mindestens 1974 eine Wohnnutzung durch Bahnangestellte. Eine Unterschutzstellung erscheint uns unter mehreren Gesichtspunkten besonders angezeigt:
Planungen der Stadt Gelsenkirchen zum Gebäude selbstLaut der Mitteilung der Verwaltung in Drucksache 20-25/978 vom 26.03.2021 (Auskunft zur Anfrage des Bezirksverordneten Herrn Bruno in der BV Süd) (anbei) wird das Gebäude als nicht erhaltungsfähig angesehen und eine Niederlegung ist vorgesehen. Planungen der Stadt Gelsenkirchen zum GeländeNach unseren Informationen soll das komplette Gelände zwischen dem bereits im nördlichen Geländeteil realisierten Radschnellweg 1 und der südlichen Grenze zu Wattenscheid durch die Stadt Gelsenkirchen entwickelt werden. Der Prozess der Erstellung des Bebauungsplans soll in Kürze beginnen. Die Zufahrt zum Gelände und der Zugang soll über die Straße „Am Bahnhof“, also entlang des historischen Bahnhofsgebäudes, erfolgen. Zustand des GebäudesDas vermutlich vollunterkellerte Gebäude besteht aus zwei nutzbaren Geschossen und einem Dachboden mit Satteldach. Vermutlich sind die Dachdeckung und die Dachkonstruktion genauso wie die beiden oberen Geschossdecken (1. OG und 2. OG) in Teilen sanierungsbedürftig. Die straßenseitige Gebäudeseite ist u. E. besser erhalten als die bahnseitige. Nach unserer Kenntnis ist die historische Holztreppe im Gebäude sehr gut erhalten und es sind wertvolle Details wie gusseiserne Pfeiler aus der Entstehungszeit vorhanden. Gute Möglichkeiten des ErhaltsDass das Gebäude, wie in Drucksache 20-25/978 dargestellt, nicht erhaltungsfähig ist, zweifeln wir an. Die Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen (SEG) hat z. B. an Haus Reichstein und weiteren Gebäuden im Stadtgebiet bewiesen, dass eine Sanierung von Gebäuden in vergleichbarem Erhaltungszustand technisch möglich ist und man erkannt hat, dass eine Erhaltung einem vorschnellen Abriss vorzuziehen ist. Die Stadt Gelsenkirchen kann sowohl im Bereich der Infrastruktur als auch bei der Gebäudesanierung weitreichende Erfahrungen und Erfolge bei der Generierung von Fördermitteln vorweisen. In der Drucksache ist ja auch auf ein Förderprogramm des Bundes für Radschnellwege und hiermit verbundene Gebäude hingewiesen worden. Wir gehen davon aus, dass weitere Fördermöglichkeiten vorhanden sind. Es ist immer wieder zu beobachten, dass bei der Entwicklung von Baugebieten die historischen Gebäudeteile, die an die ehemalige Nutzung erinnern, restlos abgeräumt werden und so charakter- und geschichtslose Flächen mit teilweise wenig ansprechende Neubauten entstehen. Gerade in der heutigen Zeit scheint man erfreulicher Weise auch in Gelsenkirchen erkannt zu haben, dass der Erhalt historischer Gebäudesubstanz die zu entwickelnden Fläche ungemein aufwertet. Die Chance dies auch hier zu tun, sollte nicht vertan werden. Durch den Erhalt und die Sanierung des 154 Jahre alten Gebäudes besteht die einmalige Chance, dem gesamten Gelände einen besonderen Charakter zu geben. Durch die sowohl von der oberen Bahnseite (Radschnellweg) als auch die von der Straßenseite gegebene Begehbarkeit des Gebäudes ergeben einmalige Nutzungsmöglichkeiten.
Mögliche und sich anbietende NutzungsmöglichkeitenDas Gebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Radschnellweg 1. Darüber hinaus wird momentan die konkrete Idee einer RegioTram, die hier, parallel zum RS 1, zwischen Bochum Hauptbahnhof und der Uni Essen verkehren soll und gleichzeitig weitere bisher schlecht angebundene Bochumer Stadtteile anbinden soll, in die öffentliche Diskussion und die politischen Gremien gebracht. Durch den Radschnellweg, die über die Ückendorfer Straße im 7,5-Minuten-Takt verkehrende Straßenbahnline 302 und ggf. die über die Streckenführung der Rheinischen Bahn verkehrende RegioTram würde hier ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt entstehen, der mit dem Bahnhofsgebäude in besonderer Weise aufgewertet werden könnte. Im Gebäude könnte beispielsweise eine Radstation und eine Gastronomie ihre Heimat finden. Am Beispiel der Erzbahnbude an der Erzbahntrasse in Ückendorf kann nachgewiesen werden, dass derartige gastronomische Angebote entlang der Trasse hervorragend angenommen werden. Das Gebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe zur kürzlich bereits fertiggestellten südlichen Abfahrt vom Radschnellweg zur Ückendorfer Straße an der Einmündung zur Straße „Am Bahnhof". Es gibt mittlerweile viele überaus gelungene Beispiele von Neunutzungen von historischen Bahnhofsgebäuden. Als ein Beispiel sei hier der Umbau und die Umnutzung des denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes und des Bahnhofsumfeldes in Dorsten im Rahmen des Innenstadtentwicklungsprogramms „Wir machen MITte“ genannt (s. Anlage). Viele weitere wären zu finden.
Zur Komplettierung des Bildes fügen wir folgende Unterlagen bei:
Sollten Sie weitere Informationen benötigen, freuen wir uns über Ihre Rückmeldung. Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
HEIMATBUND GELSENKIRCHEN E.V.
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